cigaretteDas leidige Thema der Raucher (ich bin selber einer) muss kein leidiges Thema sein. Es kann sogar das Team stärken. Im Normalfall gehen die Raucher gelegentlich einzeln oder paarweise für ein paar Minuten vor die Tür, während die anderen weiter vor den Monitoren sitzen.

Ich habe hervorragende Erfahrungen damit gemacht, gemeinsame Bildschirmarbeitspausen einzuführen (sollte man sowieso regelmäßig machen), vielleicht einmal vormittags und einmal nachmittags, in denen alle gemeinsam für ein paar Minuten vor die Tür gehen. Die Raucher genießen die frische Luft durch ihre Filter, während alle anderen einfach nur die frische Luft genießen.

Dadurch, dass alle gemeinsam gehen, hat niemand das Gefühl, dass sich die Raucher Extrapausen verschaffen, was – auch wenn es kaum einer zugeben mag – immer wieder für Konflikte sorgt, und es entsteht automatisch eine lockere Runde, in der sich alle miteinander unterhalten. Sie werden sich wundern, wie oft es dabei um das Projekt geht.

Geben Sie der Sache Zeit. Vor allem, wenn das Team neu zusammengesetzt wurde, und sich noch nicht richtig kennt, kann das anfänglich eine recht schweigsame Veranstaltung sein. Nach einiger Zeit, wenn sich die Kollegen besser kennen gelernt haben, fängt man an, sich miteinander zu unterhalten, manchmal paarweise, manchmal in der gesamten Gruppe. Greifen Sie nicht ein, lassen Sie den Dingen ihren Lauf.

Der eine fragt den anderen, ob dieser sich mit einer bestimmten Bibliothek auskennt oder Erfahrungen mit wasauchimmer gemacht hat. Der nächste sitzt an einem Problem und fragt einen anderen, ob der einen Lösungsansatz habe. Die Kollegen fragen und helfen sich gegenseitig. Es entsteht eine Art ungeordnetes Mini Daily Scrum.

Betrachten Sie einmal mit etwas Abstand, was geschieht: Sie geben den Entwicklern Zeit und Raum, miteinander zu kommunizieren. Alle haben eine Gemeinsamkeit – es sind Entwickler und sie arbeiten am selben Projekt. Was denken Sie wohl, worüber sie sich unterhalten werden?

Die Erfahrung zeigt (natürlich nur in den meisten Fällen; wenn es nicht gut läuft, haben Sie ein ganz anderes Problem), dass die Kollegen diese Minipausen – vielleicht nach anfänglicher Skepsis – sehr gut aufnehmen. Man genießt es, dass man sich in lockerer Runde kurz austauschen kann. Es gibt keinen Zwang, über die aktuelle Aufgabe zu sprechen, aber es gibt die Möglichkeit dazu.

Und wenn alle einmal über Fußball sprechen, dann ist das auch vollkommen in Ordnung, denn diese kleinen Pausen sind mehr als nur Mini-Daily-Scrums. Sie formen Ihr Team auch zu einer Einheit.

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